SWISS BRIDGE AWARD 2024 (DE)

MEDIENMITTEILUNG

Krebsforschungspreis für zwei klinische Studien

Krebsforschungspreis für zwei klinische Studien

Zürich, 22.10.2024 – Zwei Forschende aus Deutschland und der Schweiz erhalten für ihre innovativen Forschungsprojekte den SWISS BRIDGE Award 2024. Das Preisgeld von je 250'000 Franken unterstützt die Durchführung von zwei klinischen Studien, die neue, vielversprechende Ansätze zur Behandlung von Krebs mit Immuntherapien untersuchen.

Klinische Studien sind unerlässlich, um neue medizinische Behandlungen zu entwickeln und ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu überprüfen. Gerade bei schwer behandelbaren Krankheiten wie Krebs ist es entscheidend, neue Ansätze so früh wie möglich zu testen, um innovative Therapien schneller den Patientinnen und Patienten zugänglich zu machen, die sie am dringendsten benötigen.

Die diesjährige Ausschreibung des Krebsforschungspreises der Stiftung SWISS BRIDGE war der Unterstützung von klinischen Studien in der Frühphase gewidmet. In diesen frühen Studien, den Phasen I und II, geht es darum, ein neues Medikament oder eine neue Therapie erstmals an Patienten mit unheilbaren Krebserkrankungen zu testen. Sie sind somit der erste Schritt, um mögliche Behandlungsfortschritte zu erzielen und den Weg für weiterführende Studien in späteren Phasen zu ebnen.

 

Zwei Immuntherapien-Studien machen das Rennen

Insgesamt haben sich 36 junge Forschende aus Europa für den SWISS BRIDGE Award 2024 beworben. In einem zweistufigen Evaluationsverfahren hat eine hochkarätig besetzte Jury schliesslich zwei Forschungsprojekte priorisiert. Prof. Dr. med. Juliane Walz vom Universitätsklinikum Tübingen und PD Dr. med. Dr. sc. nat. Tobias Weiss vom Universitätsspital Zürich erhalten je 250’000 Franken für die Durchführung ihrer klinischen Studien, die vielversprechende neue Ansätze in der Immuntherapie von schwer behandelbaren Krebserkrankungen erproben.

 

Ein innovativer Antikörper gegen metastasierten Krebs

Im Zentrum der Studie von Prof. Walz und ihrem Team steht die Erforschung eines sogenannten bispezifischen Antikörpers. Dieser Antikörper, der von den Professoren Helmut Salih und Gundram Jung in Tübingen entwickelt wurde, ist so konzipiert, dass er gezielt an zwei verschiedene Proteine bindet, die sich auf unterschiedlichen Zelltypen befinden. Das eine Protein befindet sich auf der Oberfläche von Immunzellen, sogenannten T-Zellen, und aktiviert diese. Das andere Protein kommt sowohl auf Tumorzellen als auch im umliegenden Gewebe und in den Blutgefässen vor, wodurch beide Strukturen gezielt vom Antikörper angesteuert werden können. Von dieser dualen Wirkung versprechen sich die Forschenden eine besonders effektive Bekämpfung des Tumors.Ziel der klinischen Studie ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit des Antikörpers bei Patientinnen und Patienten mit metastasierten Krebserkrankungen des oberen Magen-Darm-Trakts, der Brust und Sarkomen zu testen. «Dieser neue bispezifische Antikörper hat das Potenzial, eine präzisere und effektivere Immunantwort gegen Krebs auszulösen», sagt Prof. Walz. «Wir hoffen, damit eine neue Behandlungsmöglichkeit für Patientinnen und Patienten zu eröffnen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben.»

 

Wegweisende Studie bei austherapierten Hirntumoren

Das Team unter der Leitung von Dr. Weiss untersucht einen neuen immuntherapeutischen Behandlungsansatz beim austherapierten Glioblastom, der häufigsten und aggressivsten Form von Hirntumoren bei Erwachsenen. Im Rahmen dieser Therapie werden Immunzellen aus dem Blut der Patientinnen und Patienten entnommen, modifiziert und so verändert, dass sie Tumorzellen erkennen und angreifen können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die sich auf T-Zellen konzentrieren und mehrere Wochen zur Herstellung benötigen, verwendet dieser Ansatz eine breitere Palette von Immunzellen, die noch am selben Tag entnommen, modifiziert und den Patientinnen und Patienten wieder zugeführt werden. Neu an diesem Verfahren ist auch der Einsatz der mRNA-Technologie zur Modifikation dieser Zellen. «Unser Ansatz könnte zu sichereren, kostengünstigeren und schnelleren Behandlungen führen als die derzeit verfügbaren Optionen.», sagt Dr. Weiss. Das Konzept der Studie ist weltweit einzigartig und könnte auch für die Behandlung anderer Krebserkrankungen wegweisend sein.

 

Die Stiftung SWISS BRIDGE konnte in den letzten 27 Jahren über 45 Mio. Franken für die weltweite Krebsforschung sammeln und in innovative und qualitativ hochstehende Forschungsprojekte investieren. Zusätzlich wird jährlich der SWISS BRIDGE Award mit mindestens 500'000 Franken für hervorragende Forschungsprojekte verliehen. Es ist einer der namhaftesten Preise für zukunftsweisende Krebsforschung und geniesst daher einen hohen nationalen und internationalen Bekanntheitsgrad.

 

SWISS BRIDGE AWARD 2024 (DE)

Kontaktperson für Auskünfte:

Philipp Lücke

CEO

SWISS BRIDGE Foundation

Tel. +41 76 501 55 52

p.luecke@swissbridge.ch

www.swissbridge.ch

Go back